flausen+festival#3

flausen+festival#3
30. September bis 3. Oktober 2021

Vom 30.9. bis zum 3.10. wird es im TOR 6 Theaterhaus Bielefeld wieder nichts als „Flausen“ zu sehen geben. Bereits seit mehreren Jahren läuft das bundesweite Residenzprogramm „flausen+“ äußerst erfolgreich, auch da es mittlerweile zu einem Bundesnetzwerk aus kleinen und mittleren Theaterhäusern der freien Szene herangewachsen ist.
An vier Tagen werden nun erneut Nachfolgeproduktionen und makingOFFs von flausen+Stipendiat:innen zu sehen sein und von Künstler:innen organisierte Panels rund um das Thema Forschung und Theater zum Austausch einladen. Darüber hinaus wird es viel Raum geben, um gemeinsam mit Flausen im Kopf in die Zukunft der freien Szene zu denken.
Gäste sind nicht nur zu den Aufführungen gerne gesehen, sondern sind auch zu den Gesprächsrunden und Präsentationen herzlich willkommen.

Eine Veranstaltung von Theaterlabor Bielefeld e.V. in Zusammenarbeit mit dem flausen+Bundesnetzwerk und der flausen+gGmbH

www.flausen.plus

Do 30.9.2021, 19:00 Uhr
TachoTinta „Cultural Drag“

TachoTinta und Gäste, allesamt internationale Expert*innen in kulturellen Missverständnissen gehen gemeinsam mit dem Publikum den Weg des Drag, des glamourösen Übertreibens. Persönliche Erfahrungen mit Rassismus und Ausgrenzungen drängen uns immer wieder zum Nachdenken über Kultur, Identität und Transkulturalität. Stereotyping oneself wird dabei zur subversiven Strategie um mit Erwartungen, Zuschreibungen und Wahrnehmungen zu spielen. Alles steht hier unter dem Credo des Drag: Die Ästhetik verleitet dazu, zu übertreiben, zu überspitzen und das Leben zur Show zu erklären. Es geht nicht darum was du bist, sondern darum, was du wirst! Respekt ohne Klischees. „Cultural Drag“ ist eine zeitgenössische Tanzperformance, eine Drag Show der kulturellen Identitäten, ein Spiel mit positiven Verunsicherungen.

Konzept: TachoTinta
Kreation, Performance: Silvia Ehnis Perez Duarte, Mijin Kim, Seulki Hwang, Enis Turan
Dramaturgische Beratung: Robin Junicke;
Stage Design: Charlotte Ducousso;
Sound Design: Vincent Michalke;
Technik: Stefan Göbel/Aurel Bergkemper
Produktionsleitung: Josefine Pfütze (Aus der Reihe)

 

Länge: ca. 60 Min.

Eine Koproduktion von TachoTinta und dem Ringlokschuppen Ruhr, in flausen+ Koproduktion mit dem E-Werk/Südufer Freiburg und der Theaterwerkstatt Pilkentafel.

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien; vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen; vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein; und dem Kulturbüro der Stadt Flensburg.

Das Gastspiel wurde kofinanziert durch die Gastspielförderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW

Do 30.09.2021, 21:00 Uhr
Offbühne Komplex und Krepsko „Gertrude Won’t Dance“

„Gertrude Won’t Dance“ ist ein Konzert ohne Musikinstrumente. Eine Performance aus kuriosen Zusammenklängen und Disharmonien zwischen Menschen, einer unvermeidlichen Palette von Unisoni, Konflikten und Wiedervereinigungen.
Die Individuen beeinflussen sich gegenseitig in der kurzen Zeit des Zusammenlebens und trennen sich danach – jedes hat sich verändert. Eine gewisse Art der Verwandlung spielt sich vor den Augen der Betrachter ab – Magie im Alltag – Momente, in denen zwei Personen zusammenkommen, die sich nicht kennen.
„Gertrude Won’t Dance“ ist ein Tanz, der nicht wirklich ein Tanz ist. Es handelt sich um eine Choreographie von unbeschreiblichen Emotionen, den komplizierten Schritten der Kommunikation und der Musik des Geistes.
„Gertrude Won’t Dance“ ist ein Theaterstück, das Darsteller*innen und Theatermacher*innen aus Chemnitz, Finnland, Tschechien und den USA zusammenbringt, um ein komplett neues Format zu schaffen, algorithmisch komplex und sehr einfach zugleich.

Regie: Linnea Happonen (FI)
Musik: Mayim Alpert (USA)
Spieler:innen: Gabi Reinhardt, Isabelle Weh, Isabel Ogonowski, Alicia Weihrauch-Philip, Heda Bayer, Jiří Zeman
Aufnahme Musik: Mayim Alpert, Pekka Eronen, Antti Korhola, Janne Kyyhkynen, Ville Niska, Pauli Ollila, Karoliina Paunonen, Daniel Shaul, Christian Stark, Tony Wallius, Pentti Yrjänäinen

Länge: ca. 60 Minuten

Eine Koproduktion von Krepsko und Taupunkt e.V.

Fr 1.10.2021, 19:00 Uhr
undBorisundSteffi „BRAVO – Zwiegespräche im Spaghettiwesternfachjargon“

 

Etwas Zeit um den Peinlichkeiten zu entkommen. So sitze ich in meinem Wohnzimmer, unter mir der Heimtrainer, vor uns die raue italienische Landschaft, die auch nur so tut als wäre sie im wilden Westen. La noia wiederhole ich leise – das heißt Langeweile. Aber immer viel zu tun. Kernkompetenz: Probleme erkennen und die Wirklichkeit umgestalten. Naja dann halt Sehnsucht. Und all eyes on me. Leidenschaftliche Euphorie, statt Mitgefühl.

Das Bochumer Theaterkollektiv undBorisundSteffi konzipiert seit 2016 Stückentwicklungen, die um die Koexistenz des Banalen und Existenziellen kreisen. Es geht um das Spiel mit Erwartungen, um das Widersprüchliche, um Ambiguität und Ambivalenz, paradox, inkonsistent, den Kontrast, die Diskrepanz. Basta. Es geht um Kitsch – trivial, banal, sentimental. Und um Trash – siehe wikipedia. Der Inhalt das Leben. Vielmehr noch der Tod.

Charlotte Kath, Sandra Reitmayer, Tristan Berger, Tanja Maderner, Lilli Gehrke, Wolfgang Fernow,
Torsten Schütte und der Anhang.

Dauer: ca 75 min

Eine Produktion von undBorisundSteffi in flausen+ Koproduktion mit der Theaterwerkstatt Pilkentafel Flensburg und dem E-WERK Freiburg. In Kooperation mit dem Tor 6 Theaterhaus/ Theaterlabor Bielefeld. Gefördert durch das NRW Landesbüro freie darstellende Künste, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein.

Fr 1.10.2021, 20:00 und 21:30 Uhr
Die Soziale Fiktion „Coffee City: Render Ghosts Remixed“

Ein Hörstück über vier junge Erwachsene, die nichts anderes als das alltägliche Leben im Spätkapitalismus kennen. Angesiedelt in einer virtuellen Umgebung zwischen Architekturmodell, urbanem Neubauviertel und Brachfläche, entspinnt sich ein Gespräch über die eigene Verflochtenheit mit der Welt und die Angst davor, in einer Zukunft aufzuwachen, die der Gegenwart zum Verwechseln ähnlich sieht.

In eingefrorenen Posen stehen sie da: Ein sportlicher Vater, der einen Kinderwagen schiebt, ein junges Paar mit Sonnenbrillen in den Haaren, eine Person, die mit Coffee-To-Go-Becher eilig vorüberschreitet. Es sind sorgen freie Mini-Menschlein, die in Architekturmodellen noch nicht realisierter Bauten leben. Im Stadtraum winken sie uns von Plakatwänden entgegen und berichten vom sauberen Leben in der nahen Zukunft. Niemand ist betrunken, niemand hat Angst vor Niedrigrente, niemand muss mal wieder zum Friseur. Lächelnd verkörpern sie den kapitalistischen Traum von steigenden Mieten und falscher Sicherheit. Wer will eigentlich so leben?

Das Hörstück inszeniert den inneren Dialog von vier beispielhaften Modellmenschen, die nach Worten dafür suchen, wie sich ihr persönliches Erleben mit dem verbinden lässt, was ihre Gesellschaft für sie vorgesehen hat. Es unternimmt den Versuch, in einer Mischung aus Sounds, Geistergeschichte und Essay ein vorgezeichnetes Bild der Zukunft fragil werden zu lassen.

„Coffee City“ ist die Audio-Version der Performance „Render Ghosts“, die 2019 in der Shopping Mall einer westdeutschen Kleinstadt Premiere feierte.

Von und mit: Die Soziale Fiktion (Marten Flegel, Anna Froelicher, Charlotte Lauber, Felix Worpenberg)
Erzähler-Stimme: Abed Bahram
Sprachaufnahmen: Nicholas Schneider
Technik und Ton: Belia Winnewisser
Regie, Sound und Schnitt: Anna Froelicher
Dank an: Ömer Bayram, Adele*Mike Dittrich Frydetzki, Kristina Dreit, Anika Lock, Tobias Malcharzik, Manuel Melzer, Felix Röben

Länge: ca. 50 Minuten

Die Produktion „Render Ghosts“ wurde gefördert durch MWK Niedersachsen, Stiftung Niedersachsen, Fachausschuss Tanz &Theater BS/BL, Friedrich Weinhagen Stiftung. Eine Koproduktion mit Theater ROXY Birsfelden. Unterstützt durch flausen – artists in residence, Schwankhalle Bremen, Residenz Schauspiel Leipzig, Gessnerallee Zürich, Theaterhaus Hildesheim, Kulturfabrik Löseke.

Das Gastspiel wurde kofinanziert durch das NATIONALE PERFORMANE NETZ Gastspielförderung Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.

Sa 2.10.2021, 19:00 Uhr
Eleganz aus Reflex „ROT ODER TOT, FOLGE 5: Wendestress – Too much past inside my present“

Mit ROT ODER TOT hat die Künstlerinnengruppe ELEGANZ AUS REFLEX ein immersives Serienformat zu politischer Partizipation und ein Gedankenexperiment zur (Re-)Konstruktion von Geschichtsverläufen entwickelt, welches Zuschauer*innen dazu einlädt, Wendepunkte von DDR-Geschichte neu zu entscheiden und zu diskutieren. Wie können wir uns aus vorgefertigten Erzählungen lösen, um einen differenzierten Blick auf die Geschichte des realexistierenden Sozialismus zu gewinnen? Und was kann uns das Leben in diesem untergegangenen Land heute noch über die Möglichkeiten einer alternativen Gesellschaftsform erzählen?
Folge 5 von ROT ODER TOT beschäftigt sich mit der kurzen Zeit zwischen November 1989 und 1992: Ging es bisher darum, das sozialistische Experiment DDR auf seine unverwirklichten Möglichkeiten hin auszuloten, so bleibt nach seinem Scheitern nur noch eine Wegbeschreibung: Der Weg der Abwicklung der DDR. Entscheidungen sind nicht mehr möglich.
Für utopische Versuche und zögernde Herzen lassen die sich überschlagende Ereignisse auf dem Weg zur deutschen Einheit keinen Platz mehr. Die Zeit ist knapp geworden und das Klima auf Deck rau. Jetzt muss Jede*r den Absprung schaffen oder zusammen mit dem Boot untergehen.

Regie: Carolin Millner
Bühne: Morgenstern&Wildegans
Dramaturgie: Theresa Selter
Konzeptionelle Beratung: Fee Römer
Kostüm: Maylin Habig
Regieassistenz: Ivana Mitric
Spieler*innen: Sarah Gailer und Johanna Miller

Länge: ca. 90 Minuten

Das Gastspiel wurde kofinanziert durch das NATIONALE PERFORMANE NETZ Gastspielförderung Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.

Sa 2.10.2021, 21:00 Uhr
nö theater „No Corona, No Cry“

März 2020: Ganz Deutschland begibt sich in den Lockdown. Ganz Deutschland? Nein, ein junger Intellektueller erfindet in Berlin eine neue Bewegung. Er sieht in dem Coronavirus eine weltweite Verschwörung aufziehen und damit seine Chance gekommen, sich zur Ikone des Widerstands zu stilisieren. Und seine Ideen sind tatsächlich hochansteckend! Mithilfe von mehr und minder erfahrenen Multiplikatoren wächst seine Anhängerschaft innerhalb von einigen Monaten von einer Handvoll auf 1,3 Millionen Demonstrierende an. Mindestens.

Nach monatelangen Recherchen hat das nö theater ein dokumentarisches Theaterstück über die Genese der sogenannten Corona-Proteste entwickelt. Entstanden ist ein theatrales Labyrinth, das versucht Klarheit in die Absichten, Verbindungen und Ideologien der tonangebenden Schwurbler zu bringen. „No Corona, no cry“ ist eine (Verschwörungs-) Erzählung über Verführung, Profitgier, Narzissmus, Wahn und Wahrheit. Mit Musik.

Achtung: Dieser Abend ist mit Vorsicht zu genießen.

Spiel: Anne K. Müller
Text, Inszenierung: Janosch Roloff
Mitarbeit: Julia Knorst
Licht, Technik David Nimmrichter & David Horsters

Länge: ca. 90 Minuten

Eine Produktion des Klüngelpütz in Kooperation mit dem nö theater

So 3.10.2021, 14:00 Uhr
edgarundallan „Poe Factory“

In einer Zeit, in der der Kultursektor ausschließlich nach Produktivitätsparametern bemessen wird, existiert ein effizientes System. In sogenannten Factories, benannt nach den Gründungsmüttern* und -vätern* ihrer Genres, entstehen künstlerische Werke nach vorgefertigten Schemata, durch die Hände hunderter Mitarbeiter*innen. Auch in der für Gruselliteratur zuständigen Poe Factory läuft alles reibungslos. Bis Ligeia, eine Mitarbeiterin* der Fabrik, einen sonderbaren Auftrag erhält und der Grusel beginnt sich selbstständig zu machen. POE FACTORY wird zum betretbaren performativen Grusellaboratorium, in dem wir das Publikum mit Angst als körperlich-geistiger Erfahrung konfrontieren – in Form von Szenen, Situationen oder Bildern, gelenkt durch ein eigens produziertes Hörspiel. Dieser Herausforderung begegnen wir mit einem Verbündeten: unserem Namensvetter und dem Urgroßvater des Grusels, Edgar Allan Poe.

Je eine Person wird im 6-Minutentakt eingelassen, eine zeitgenaue Reservierung ist deshalb notwendig unter tickets@theaterlabor.de
Letzter Einlass 19:00 Uhr

Konzept edgarundallan
Performance Sira Möller, Jonas Sausmikat, Winnie Wilka
Musik &Clau-dia
Text Jonas Sausmikat
Video Sira Möller
Voice Over Winnie Wilka
Bühne Kathi Laagee

DAUER 60 Minuten pro Person,

Do 30/09 bis Sa. 02/10

ab 15:30 Uhr

 

TEUTOPIA CITY: Teutopia-Park

Helfersyndrom und Theaterlabor

 

Was macht Bielefeld als „Marke“ aus? Was macht die Stadt attraktiv? Und was nicht? Das Offenbacher Künstlerkollektiv helfersyndrom und das Theaterlabor nehmen diese Fragen zum Anlass, gemeinsam mit interessierten Anwohner:innen einen eigenen Beitrag zur Stadtmarke von Bielefeld zu erarbeiten.

Nachdem in den vergangenen vier Wochen in der NEUEN SPINNEREI die roten Fäden laufender Visionen entwickelt, Banden geknüpft, Wünsche hochgekocht, neue Ideen ausgeheckt wurden und in den TALK WALKS Ziele zur Stadtverschönerung entlang des Netzes des roten TEUTOPIA-Fadens sondiert wurden, präsentieren die Teutopianer:innen ihre Ergebnisse im TEUTOPIA-PARK.

Zum flausen+festival wird die Teutopie  begeh- und erlebbar sein. Vor den Toren der NEUEN SPINNEREI entfaltet sich das ganze Visionspanorama. Hereinspaziert ins Biele-Flachs-feld der Sinne! Hier ist das Wünschen noch umsonst, aber nicht vergeblich. Wie sieht es aus, das gute Leben für alle? Impulse aufsaugen und mitgemacht! Wer bist jetzt noch kein/e Teutopianer:in geworden ist, wird es jetzt. Der Stoff, aus dem die Träume sind: seid Ihr!

 

helfersyndrom ist ein offenes theatrales Hilfswerk, dessen Einsätze in Ankoppelung an soziale Spiel- und Wissensformen durchgeführt werden und dabei meist in Richtung einer schöneren Wirklichkeit zielen. Sie erproben unterschiedliche Formen von Live-Art und Netztheater, sind kooperative Hilfeleistungen und performative Blindstudien mit ungewissem Ausgang. Bedingungsloses helfersyndrom für alle!

 

Die Spinnerei schließt gegen gegen 18:30 Uhr.

 

Von und mit helfersyndrom (Amelie Hensel, Steffen Popp)
sowie 1001 Teutopianer:innen

 

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft über die Projektförderung des NRW Landesbüros Freie Darstellende Künste e.V. sowie aus Mitteln der Stiftung der Sparkasse Bielefeld.

Fr 1/10

17:00 Uhr

makingOFF

Ornamentale Klanggestalt – Die Suche nach einem Bühnenstück

plan42

plan42 sucht ein Bühnenstück aus performativen sowie installativen Elementen, in dem die Medien Long Duration Performance, projizierte Live-Zeichnung und Sound zu einer Einheit verknüpft sind, so dass ein Kaleidoskop an Sinneseindrücken entsteht.

plan42 setzt sich aus dem PerformanceDuo TBL, bestehend aus Anna Berndtson und Irina Runge, der Videokünstlerin Kathrin Jobczyk sowie der Klangkünstlerin Corinna Siebert zusammen. Gegründet hat sich die Gruppe während des Forschungsstipendiums flausen+, welches im Juli 2019 im Theater im Ballsaal in Bonn stattfand.

Hier starteten sie die Suche nach einem Bühnenstück, welches sich aus mehreren Sequenzen zusammen setzt, wobei längere, monotone Wiederholungssequenzen von kürzeren, nahezu narrativen Sequenzen abgelöst werden. Das Publikum wird in einen traumartigen Zustand versetzt, in dem man nie weiß, was in der Wiederholung als nächstes geschieht, bzw. ob etwas geschieht. Die ständige Interaktion der einzelnen Medien untereinander und die damit verbundene Frage – Wer führt wen? – erzeugen eine intuitive Dramaturgie, die jeweils verstärkt oder gebrochen wird. Das Licht, die Formen und Bewegungen der Projektionen spielen mit den Körpern, leiten sie, heben Details hervor und lassen sie wieder in diffuser Dunkelheit verschwinden, während der Sound um die Bewegungen und Projektionen kreist, sie untermalt oder ihnen entgegen gestellt ist.

plan42 erschafft neue audiovisuelle und zeitbasierte Erfahrungen und bildet mit dem Publikum hierfür einen Raum, ein neuartiges Bühnenstück.

Gesamtkonzeption: plan42
Live-Performance: Anna Berndtson und Irina Runge als PerformanceDuo TBL (TallBlondLadies)
Projektion: Kathrin Jobczyk
Sound: Corinna Siebert

Dauer: ca. 90 Minuten

Gefördert durch flausen+, theater im ballsaal, Bonn und der Rechercheförderung, Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover.

So 3/10

15:00 Uhr

Theaterlabor „Murmeln im Kopf“

Was wäre, wenn nicht Sie ihr Gehirn steuern würden, sondern jemand anders? Vielleicht sogar ein ganzes Team, bestehend aus einer unberechenbaren Siebenjährigen, einer intelligenten Extremsportlerin und einer notorischen Phlegmatikerin? Und was, wenn Sie nie wüssten, wer aus dem Team als nächstes das Steuer übernimmt? Was, wenn Ihre Wahrnehmungen, Emotionen und Handlungen das Ergebnis erratischer Anweisungen aus der Zentralsteuerung wären?

Tauchen Sie ein in die bunte Welt von geschätzten 2-5 % der Bevölkerung, die sich täglich auf dem Grat zwischen Leidenschaft, Langeweile und Wahnsinn bewegen. Eine Soloperformance über die Wahrnehmung der Welt als Normabweichung und ein Leben zwischen Anpassungs- und Revolutionstendenzen. Ohne Gewähr auf Vollständigkeit!

Von und mit: Isabel Remer

Technik und Bühnenbild: Ralf Bensel

Rahmenprogramm

Arbeitsgespräche

Fr. 1/10 14.00
Arbeitsgespräch I
FACT – Fiktionsarbeit nach dem Corona-Turn
Komplexität, Konnektivismus und die Kunst des Kommoning
Die Pandemie hat die inzwischen schon länger geführte Debatte um Fake News, Desinformation,
alternative Fakten und Verschwörungserzählungen auf die nächste Verkomplizierungsstufe gehoben.
Viel wird in der kommenden Zeit zu besprechen, anzupacken, nochmals oder wieder neu zu klären, zu
verbessern sein.
In seinem Buch „Nächstenfiktionen – Anleitung zum Mit(un)möglichsein“ schlägt Popp dazu ein – selbst
fiktionales – 10-Punkte-Programm vor. Das Arbeitsgespräch stellt diese Impulse vor, klopft sie auf ihre
konkreten Umsetzungsmöglichkeiten und praktischen Konsequenzen für unsere Institutionen und
künstlerische Formate ab. Und sammelt Ideen, wie man die Vorschläge ggfs. zu einer umfassenderen
„Magna Carta 2.0“ ausbauen könnte.
Leitung: Steffen Popp (helfersyndrom)

 

Fr. 1/10 14.00
Arbeitsgespräch II:

flausen+Camp

Beim flausen+Camp setzen wir uns um unser flausen+Lagerfeuer und netzwerken, diskutieren und entwickeln Ideen zur weiteren Ausgestaltung von flausen+, sowohl was die innere Organisation als auch die Außenwirkung betreffen. Kurz gesagt: Wir nehmen Impulse des Netzwerktreffens vom Vortag auf und werden das, was dort liegen geblieben ist oder unzureichend besprochen wurde, weiterdenken.

Nicht nur für Netzwerkmitglieder.
Leitung: Jürgen Eick (E-Werk Freiburg) und Heda Bayer (Offbühne Komplex Chemnitz)

 

Sa. 2/10 14.00
Arbeitsgespräch III
Prozessuales Arbeiten nach Stipendien

Vier Wochen lang intensiv an einer Fragestellung künstlerisch prozessual geforscht – und dann? Wie
kann dieser Forschungsprozess nach einem Stipendium weitergeführt werden und an diese Form des
Arbeitens angeknüpft werden? Wir möchten mit euch gemeinsam beleuchten, was prozessuales
Arbeiten im Kontext von Koproduktionen, Touring und internationalem Arbeiten bedeutet. Was braucht
es, um diese Art des Arbeitens in Produktions- und Aufführungsprozessen umzusetzen? Welche Rolle
spielt dabei das Publikum und die Vermittlung der prozessualen Arbeitsweise nach außen? Lasst uns
eure Wünsche und Probleme hören.
Leitung: Svenja Pauka (Theater im Ballsaal Bonn) und Andreas Lübbers (Wiese Hamburg)

 

Sa. 2/10 14.00
Arbeitsgespräch IV
AG Internationales: flausen+ meets Italy, Canada and Bulgaria

Durch die Bundesförderung von „Verbindungen fördern“ kann sich flausen+ neu aufstellen. Ein neues
feature werden in Zukunft die Arbeitsgemeinschaften sein und die internationale AG macht den Anfang.
In der AG treffen sich Häuser wie Künstler:innen, die an einem langfristigen internationalem Austausch
interessiert sind, denn eine Reihe der bei flausen+ angeschlossenen Theater sind schon längst

international, wie z.B. das Komplextheater aus Chemnitz, das Schloss Bröllin in Mecklenburg-
Vorpommern oder auch das Metatheater aus Moosach bei München und natürlich auch das Theaterlabor Bielefeld.

Schon 2019 fand ein erster Künstler:innenaustausch zwischen flausen+ und I.Dra Italien statt. Nun soll
der durch Covid gerissene Faden für einen zukünftigen internationalen Austausch neu geknüpft werden.
Gastländer sind dieses Mal: Bulgarien, Italien und Kanada.
Leitung: Winfried Wrede und Chang Nai Wen (flausen+)

Präsentationen

Fr. 1/10 und Sa 2/10

 

Im Studio 2 stellen die Stipendiat:innen des flausen+Residenzprogramms in diesem Jahr ihre Arbeit vor.

Ab 13 Uhr laufen filmische Kurzpräsentationen in einer Schleife, so dass man sich jederzeit in dem Raum setzen kann. Ab 16 Uhr stellen sich einige Gruppen live vor. Das Programm wird tagesaktuell herausgegeben.

Das Festival wird gefördert aus dem Programm „Verbindungen fördern“ durch die Beauftragte des Bundes für Kultur und Medien, durch die Kunststiftung NRW und die Stadt Bielefeld / Kulturamt.