Unter dem Motto „Die Zukunft liegt in der Nische“ sollen anlässlich der bevorstehenden Kommunalwahlen die Themen Nachhaltigkeit, Diversität und Kultur in Austausch mit aktueller Kommunalpolitik gebracht werden. Vom 23. bis zum 31. Mai sind hierzu lokale Künstler:innen, Aktivist:innen, Expert:innen und Politiker:innen, vor allem aber auch das Bielefelder Publikum eingeladen, sich in vielfältigen Formaten über die „Dinge des Zusammenlebens“ auszutauschen.
Mit besonderen Performances und Theaterstücken Bielefelder Künstler:innen, Workshops, Diskursformaten sowie einem Nachbarschafts- und Familientag soll Raum für Anregungen und Austausch geboten werden. Das Team vom Theaterlabor hat fünf von Frauen verantwortete Stücke ausgewählt, die sich in besonderer Weise mit Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Diversität beschäftigen – von Solo-Straßentheater bis zu multimedialen Theaterproduktionen.
Passend zu den Stücken werden Workshops angeboten. Der Autismus-Experte Thomas Feilbach (Autea) ist eingeladen, über Autismus im Alltäglichen zu informieren (26.5., 16:30 Uhr), die Bildungsreferentin Victoria Evers führt ein Argumentationstraining gegen Rechts durch (24.05., 15:00 Uhr). Der Tanz-Workshop „Nur mein ich“ (31.05., 13:00 Uhr) mit Viktoriia Shylina richtet sich wiederum an alle, die Lust haben in die Welt des Modern/Contemporary-Dance reinzuschnuppern. Bei diesen Workshops sind noch Plätze frei. Bereits angelaufen ist der Workshop „In Nachbars Garten“, der zum Ende des Festivals am 31. Mai präsentiert wird, wobei eine Truppe Lebewesen am Rande der Evolution in einem Garten im Viertel ihr „Unwesen“ treiben wird.
Eröffnet wird das Festival am 23. Mai um 20:00 Uhr mit einer Theaterlabor-Premiere. „Von Monstern und Dämonen“ ist eine Reise in die Abgründe der Einsamkeit. Es ist das Thema unserer Zeit. Die Künstler:innen des Theaterlabor Ensembles loten zusammen mit Schauspieler:innen der LaborArtisten die Vielfältigkeit dieses Gefühlszustands und seiner Dynamiken aus.
Das Künstler:innen Trio Parker, Scheithauer, Tinnefeld zeigt am folgenden Tag mit „Ohne Grund“ eine künstlerische Annäherung an Posttraumatische Belastungsstörungen. Heidemann&Godejohann nehmen ihre multimediale, audioimmersive Produktion „The Blame Game“ am 28.05. wieder auf, in der sie die vertrackten Logiken und perfiden Winkelzüge der Schuldlogik nachbauen. Isabel Remer und Rondiva zeigen am 29.05. mit „Im Inneren der Seifenblase“ ihre Performance über die Wahrnehmung der Welt aus neurodiverser Perspektive.
„Auf zwei der geplanten Formate freue ich mich besonders“, so Indira Heidemann, die das Programm verantwortet. „Beim Open Space Tag am 25.05. verwandelt sich der Platz vor dem TOR6 Theaterhaus ab 11:00 Uhr in einen Ort des Machens, Staunens und selbst Gestaltens: Drei Community-Gruppen zeigen draußen ihre aktuellen Theater- und Performancearbeiten, ein Flohmarkt, Siebdruck, Infos und Entdeckerstände zu Nachhaltigkeit, Kaffee und Kuchen und Christine Ruis‘ Theaterstück mit dem Titel „WOW-die Erde! Ein Wunder!“ sollen uns und der Nachbarschaft einen richtig tollen Tag bescheren.“ Der eigentliche Aufhänger des Festival Programms wird in der Veranstaltung „Das Gericht“ am 30. Mai experimentell angegangen: Die Freie Szene Bielefelds hat beim gemeinsamen Kochen die Möglichkeit, den Kandidat:innen zur Oberbürgermeister:innenwahl kulturpolitisch „auf den Zahn“ zu fühlen. Während das Wasser kocht, der Pfeffer rieselt und die Zwiebeln gewürfelt werden, wird auf Augenhöhe miteinander gesprochen, gern diskutiert. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bielefelder Kulturp@ct statt und richtet sich exlizit an Mitglieder der freien Szene.
Das Festival wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, das Landesbüro Freie Darstellende Künste, den Verfügungsfonds der Stadt Bielefeld im Rahmen des INSEKs Nördlicher Innenstadtrand aus Städtebaufördermitteln und die Stiftung der Sparkasse.
Die Workshops und der Open Space Tag sind kostenfrei, Karten für die Aufführungen gibt es bereits ab 3€ HIER oder an der Abendkasse.