SCHLACHTER-TANGO // EIN DOKU-DRAMA (2010)
Der Bielefelder Ludwig M. wird 1936 wegen Homosexualität von der Gestapo verhaftet. Als Jude überlebt er Buchenwald und Auschwitz. Nach dem Krieg muss er um die Anerkennung seiner Verfolgung als Jude kämpfen. In den 50er Jahren, am Rande der Legalität, eröffnet er das erste Schwulenlokal in Hannover.
In alptraumhaften und grotesken Bildern, mit dokumentarischen Texten und Geschichten, die den Zeitgeist jener Jahre widerspiegeln, entsteht das Bild eines Mannes, der sich seine Identität und Menschenwürde nicht nehmen lässt.
Konzept und Spiel
Michael Grunert
Regie
Indira Heidemann, Michael Grunert
Dramaturgie und Text
Sebastian Zarzutzki
Termine
09.12.2010 – Premiere
29.10.2020 im Haus der Kulturen in Enger
23.10.2021 VHS im Ravensberger Park
24.11.2021 Schüco-Arena
21.05.2023 NrZp. Bielefeld
Pressestimmen
Christiane Gerner im Haller Kreisblatt, 05. März 2014
„Michael Grunert lässt die Wahrheit in der Rolle wirken. Kein Zeigefinger, aber eine Zärtlichkeit für ein freies und selbst bestimmtes Leben. Die Zuschauer sind gebannt. Der Applaus kommt nach einer Schrecksekunde. Er hat etwas Erlösendes. Theater, das berührt. Nähe, der man sich nicht entziehen will.“
Neue Westfälische, 16. Januar 2012
„Das Einpersonen-Dokudrama ist eine Würdigung Ludwig Meyers und zugleich eine Anklage der nach wie vor bigotten Verhältnisse in der Bundesrepublik.“
Neue Westfälische, 11. Dezember 2010
„Grunert beweist Wandlungsfähigkeit und rezitatorisches Geschick. … Ein mutiges Solo.“
Heike Krüger in der Neuen Westfälischen, 11. Dezember 2010
„Es ist ein normales Leben, das Ludwig M. führt. Mit Höhen und Tiefen, mit Pflichten gegenüber der Familie, die eine Großschlachterei in Bielefeld betreibt. Mit häufigen Ortswechseln, wenn ihm das überschaubare Leben zu eng wird. Ein Leben – so normal, wie es eben für einen Juden und Homosexuellen in den 30er Jahren noch sein kann. Schauspieler Michael Grunert bringt mit seinem Solostück ‚Schlachter-Tango‘ eine gewöhnliche und doch in ihrer Tragik einmalige Lebensgeschichte auf die Bühne.“