JETZT ODER NIE

Seniorentheater

Im Jahr 2006 organisierte der AWO-Kreisverband Bielefeld den „Kulturführerschein Theater“. Daraus ging die Theatergruppe „Jetzt oder Nie“ (JoN) hervor, die damals eine erste selbst geschriebene und inszenierte Szenenfolge im Theaterlabor zur Aufführung brachte. Seither entstand unter Leitung von Christine Lüdtke jährlich mindestens eine neue Produktion mit durchschnittlich 15 Mitgliedern im Alter von 10 bis 87 Jahren. Alle Stücke wurden selbst erarbeitet und im Laufe der Jahre trat der Text immer mehr in den Hintergrund. Die Spieler:innen versuchen, mit „Bildtheater“ Befindlichkeiten auszudrücken, sie singen, tanzen, gehen dabei oft an ihre Grenzen und sind stolz, bis dahin zu kommen.

„Jetzt oder Nie“ gehen mit Ausschnitten aus ihren Programm auch zu Menschen, die nicht mobil genug sind, um ins Theaterlabor zu kommen. So gab es Auftritte in Pflegeheimen und Gemeinden auch außerhalb Bielefelds. 2013 gab es gemeinsam mit der AWO ein Theaterprojekt mit an Demenz erkrankten Menschen.

Das Ensemble unter der Leitung von Christine Lüdtke trifft sich einmal wöchentlich und erarbeitet mindestens eine Inszenierung pro Jahr. Die Gruppe beteiligt sich auch an Projekten des Theaterlabors, z. B. bei Open-Air-Auftritten in Gütersloh und Bielefeld, und sie nimmt teil an regionalen und überregionalen Workshops.

Was uns bewegt (2023)

Auch wenn die Gruppe im Seniorenalter ist, heißt das noch lange nicht, dass sie sich abgeschoben fühlt. Im Gegenteil, sie ist quicklebendig und will teilhaben. Die Veränderungen unserer Zeit bewegen die Gemüter, und nicht jeder ist von allem Neuen überzeugt.

So wird der Zuschauer wahllos mit Szenen konfrontiert – genauso wahllos, wie sie im Bewusstsein der Spielerinnen und Spieler auftauchen – in schlaflosen Nächten, im Alltag, im Zusammen- und Alleinsein.

Idee: Gruppe

Regie: Christine Lüdtke

Assistenz: Viola Obermann

Requisite: Rita Plümer

Umbau: Manfred Bittner

Spiel: Ljuba Berg, Bernd Eggert, Klara Hofemann, Anna Kalina, Walter Lück, Christine Lüdtke, Elisabeth Möller-Hofemann, Josef Nolte, Manfred Rahe, Susanne Saalschmidt, Udo Schneider, Angelika Scholz-Mehl, Gundula Stede/Barbara Sander, Sabine Wörmann, Joshua Woodward

Vorstellungen 20.10.2023 – 19:00 Uhr – Premiere

21.10.2023 – 16:00 Uhr

09.11.2023 – 19:00 Uhr

Wenn einer eine Reise tut (2022)

Die Seniorentheatergruppe Jetzt oder Nie begibt sich auf eine Reise in ihre 16-jährige Geschichte, spielt Szenen, die noch heute bewegen und nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Doch die Gruppe ist auf ihrer Reise auch in der Gegenwart angekommen. In bekannter Weise wird eine Collage mit viel Spielfreude, musikalischen Experimenten und Bildern aufgeführt; einzelne Szenen, die sehr humorvoll miteinander verbunden werden, um einen Gegenpol zum doch recht nachdenklichen und berührenden Inhalt zu setzen. Unterhaltung kommt also nicht zu kurz. Und reisen kann man schließlich auch überall hin, an jeden Ort, in jede Zeit – der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Von und mit: Ljuba Berg, Bernd Eggert, Anna Kalina, Walter Lück, Christine Lüdtke, Elisabeth Möller-Hofemann, Josef Nolte, Viola Obermann, Manfred Rahe, Jutta Roggenkämper, Barbara Sander
Regie: Christine Lüdtke
Technik: Ralf Bensel

Ljuba Berg, Birgit Böhme, Werner Glenewinkel, Irene Güttler, Anna Kalina, Walter Lück, Christine Lüdtke, Tim Lüdtke, Elisabeth Möller-Hofemann, Josef Nolte, Viola Obermann, Barbara Sander, Urszula Theißen

Das verlorene Jahr (2021)

Es hat uns im Griff, ob wir wollen oder nicht, ob wir es leugnen oder uns ängstigen. Das Coronavirus hat unser Leben in den letzten 1 ½ Jahren bestimmt und uns lahm gelegt, isoliert, skurrile Auswüchse produziert, eine Menge Kreativität freigesetzt und uns unser Leben aus einer ganz anderen Perspektive betrachten lassen. Die SeniorInnen der Theatergruppe „Jetzt oder Nie“ haben sich damit auseinandergesetzt. Doch es wurden im ersten und zweiten Lockdown insgesamt 8 Monate Probenzeit gecancelt, so dass die Arbeit am Stück ein Jahr länger dauerte – ein verlorenes Jahr!? Nein, es wird wieder geprobt und das Angefangene wurde zu Ende gebracht, vielleicht nicht in vollendeter Form, aber als fast bühnenreife Aufführung.

Idee und Stückentwicklung: Gruppe
Regie: Christine Lüdtke
Technik: Ralf Bensel
Backstage: Elfriede Zeuner
Spiel: Bernd Eggert, Christine Lüdtke, Elisabeth Möller-Hofemann, Barbara Sander, Walter Lück, Anna Kalina, Ljuba Berg
Am Klavier: Josef Nolte

Heimat - Ein Gefühl (2018)

Heimat.Zurzeit wird dieses Wort viel bemüht; „Jetzt oder Nie“ nimmt die allgemeine Debatte zum Anlass um zu fragen, wie sich Heimat für den Einzelnen anfühlt. In dem neuen Programm HEIMAT. EIN GEFÜHL.wollen die Spieler zeigen, was Erinnerung und Tradition mit uns machen; aber auch an Dinge erinnern, die man vielleicht lieber vergisst. Da die Gruppe nicht nur altersmäßig, sondern auch kulturell gemischt ist, ergeben sich viele verschiedene Sichtweisen und ‚Gefühle‘.

Der Theatergruppe „Jetzt oder Nie“ geht es weniger darum mit zu diskutieren, sondern Heimat als Gefühl mit allen fünf Sinnen zu erfassen. Was passiert, wenn ich einen vertrauten Geruch wahrnehme, eine bestimmte Musik höre, wenn mich ein Gegenstand an meine Heimat erinnert, wie fühlt es sich an, wenn mir die Heimat genommen wird? Wie verändert sich das Gefühl für Heimat? Kann man überall eine Heimat finden oder ist sie etwas Einzigartiges? Wie steht es mit der Tradition? Was gibt Halt in der Fremde? Wie wird Heimat gepflegt? – Und schon sind wir doch in der Diskussion, zumindest im Hinterfragen. Der Zuschauer soll die Gedanken zu Ende führen, die in einer bunten Collage von einzelnen Szenen aufgeworfen werden.

Idee:
Gruppe

Regie:
Christine Lüdtke

Technik:
Marc Augustin

Spiel:
Ljuba Berg, Birgit Böhme, Werner Glenewinkel, Irene Güttler, Anna Kalina, Walter Lück, Christine Lüdtke, Tim Lüdtke, Elisabeth Möller-Hofemann, Josef Nolte, Viola Obermann, Barbara Sander, Urszula Theißen

GRAUBUNTE TEESTUNDE (2017)

Zum 200. Geburtstag von Theodor Storm und 150. Geburtstag von Emil Nolde

Der nördlichste Zipfel Deutschlands gedenkt in diesem Jahr zweier seiner großen Persönlichkeiten. Theodor Storm, der Dichter aus der grauen Stadt Husum, ist untrennbar verbunden mit zahlreichen Gedichten und Novellen, deren berühmteste „Der Schimmelreiter“ ist. Der Expressionist Emil Nolde besticht durch seine knallbunten Farben, und seine Bilder zieren die Vorzimmer der Politiker. Seine braune Vergangenheit wurde allerdings Jahrzehnte unter den Tisch gekehrt. Begegnet sind sich beide nie. Die Theatergruppe hat sich intensiv mit Leben und Werk beider Künstler auseinandergesetzt, um am Ende festzustellen: Viel zu viel Material für einen Abend. So sehen und hören Sie in einer szenischen Lesung ausgewählte „Blitzlichter“, die Appetit auf mehr machen und inspirieren sollen, sich mit beiden großartigen Persönlichkeiten zu beschäftigen.

Unsere Enkel im Jahr 2080 (2016)

Im Jahr des 10jährigen Bestehens der Theatergruppe „Jetzt oder Nie“ setzten sich die Mitglieder mit der Frage auseinander, wie ihre Enkel die Welt 2080 erleben könnten, denn dann sind diese so alt wie die Schauspieler heute.

Ausgangspunkt für die Szenen waren Interviews mit Kindern und Jugendlichen zur Frage, wie sie sich die Welt später vorstellen, welche Visionen und Hoffnungen, aber auch welche Ängste sie haben. Müssen wir Angst vor der Zukunft haben oder bieten sich neue Chancen im Miteinander und in der Generation unserer Ururenkel? In einer Revue wurden die kühnsten Träume auf die Bühne gebracht; es wurde nachdenklich, aber auch heiter…

Regie
Christine Lüdtke

Technik
Marc Augustin, Bert Buchholz

Spiel
Ljuba Berg, Irene Güttler, Anna Kalina, Eleonora Knaub, Walter Lück, Elisabeth Möller-Hofemann, Bärbel Schichtholz, Hans-Georg Schünke, Urszula Theißen, Lu Vienken-Krüger und die Kinder Emilia, Marla und Paula

Irgendwo - Breite Str. 23 (2015)

In einem Mietshaus wohnen viele unterschiedliche Menschen. Was treibt sie um, was sind ihre Sorgen, was ihre Freuden? Wie verhalten sie sich zueinander, miteinander, gegeneinander? Was eint und was trennt sie? Wie vertragen sich verschiedene Kulturkreise?
Das Programm arbeitete mit einer ungewöhnlichen Bühnenkonstellation und hielt eine Menge an Überraschungen bereit.

Mit Ljuba Berg, Irene Güttler, Karmen Höfing, Anna Kalina, Josef und Tatjana Klassner, Eleonora Knaub, Walter Lück, Christine Lüdtke, Elisabeth Möller-Hofemann, Jutta und Susanne Roggenkämper, Barbara Sander, Bärbel Schichtholz, Anke und Hans-Georg Schünke, Urszula Theißen, Lu Vienken-Krüger, Marike Wierum und die Kinder Emilia, Greta und Marla Gäste Pronto Mulino (13.11.), Balalaika-Orchester Osnabrück (14.11.), Alexander Hochhalter (15.11.)

2014 „Am leinenen Faden“ (anlässlich der 800-Jahr-Feier der Stadt Bielefeld)

2013 „Rumpelkammer“

„Eine Reise nach Italien“ (Projekt mit an Demenz erkrankten Menschen)

Mitwirkung am Festival „Platzwechsel“ in Gütersloh

2012 „Ausgemustert – Endstation?“

2011 „Begegnungen“

2010 „Puzzle“

2009 „Vier Jahreszeiten“

2008 „Träume“

2007 Weihnachtsprogramm (mit Kindern mit Migrationshintergrund)

2006 „Alltagsgeschichten“