Theaterlabor // Spectaculum de defectum
Spectaculum de defectum
Ein umwerfend unterhaltsames, theatrales Spektakel menschlicher Unzulänglichkeiten
– dargeboten von einer sehr talentierten Truppe gemeiner Nagekäfer –
Wir nagen, wir nagen, wir stellen keine Fragen
wir nagen und jedes Holz wird weich
Alles was entsteht, zugrunde geht
wir machen’s gleich
wir sind die scharfen Zähne im Auftrag der Zeit
wir sind der Zahn der Zeit
Das Theaterlabor bohrt sich in seiner neuesten Straßentheaterproduktion tief in das Innere der tragenden Balken unserer Gesellschaft: Eine talentierte Truppe gemeiner Nagekäfer hat den idealen Lebensraum gefunden: ein verstecktes Gebäude in der Detmolder Innenstadt, von den Menschen seit vielen Jahrhunderten ungeliebt, fast unsichtbar und vom Verfall bedroht – es kann also aufs vorzüglichste und in aller Ruhe vernagt werden. Generationen von Holzwürmern arbeiten gemeinsam am Projekt „28“. Doch die Zeiten ändern sich und unsere Helden bekommen jede Menge Probleme: Es wird bekannt, dass es sich bei dem verfallenen Häuschen um eines der ältesten jüdischen Bethäuser Norddeutschlands aus dem Jahr 1633 und somit um ein stadtgeschichtlich bedeutendes Bauwerk handelt, das im besten Fall einer angemessenen und sinnvollen Nutzung zugeführt werden sollte. Eine Sanierung und damit der Rauswurf stehen also unmittelbar bevor, und zu allem Unglück tritt jetzt auch noch der Besitzer auf den Plan, denn „wenn das so ist…will er das Haus gefälligst abreißen und schöne Parkplätze bauen!“ Die Denkmalschutzbehörde taucht auf, das Justizsystem und die Zivilgesellschaft stehen buchstäblich auf der Matte und die schöne Ruhe ist dahin. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, spielt auch die Zeit nicht mehr auf der Seite unserer Helden und lässt das Gebäude immer mehr verfallen… ein einziger großer Sturm und die Trennung der Mitglieder des Projekt „28“ wäre nicht mehr zu verhindern. Die Not wird immer größer und was hilft bei größter Not? Satire!
AUFFÜHRUNGEN AM 12. und 13. AUGUST
KARTEN HIER (12.08.)
UND HIER (13.08.)
Die Aufführungen finden im Rahmen des Projekts „KulturBeWegnungen – jüdische Kunst und Kultur in OWL“ statt.